Auswärtssieg auf eigenen Plätzen - Zwei Dinos stemmen sich gegen den Aufstieg
geschrieben von Marc-Oliver Janik

Am Samstag stand unser letztes Saisonspiel in Sebnitz auf dem Spielplan. Donnerstag Abend erreichte uns jedoch die Nachricht, dass ein Unwetter die Plätze in Sebnitz dermaßen in Mitleidenschaft gezogen hat, dass die Bespielbarkeit bis zum Spieltermin keinesfalls wieder hergestellt werden könne. Kurzerhand vereinbarten wir mit den Jungs aus Sebnitz, das Spiel auf unserer Anlage durchzuführen.

Die Ausgangslage war klar. Wir liegen in der Tabelle einen Matchpunkt hinter Rotation bei gleichem Satzverhältnis. Sollten wir einen Sieg vorlegen, müsste Rotation mindestens mit dem gleichen Ergebnis im Nachholspiel gegen Kreischa gewinnen um den erhofften Aufstieg klar zu machen und uns im ruhigen Gewässer der Kreisklasse zu bewahren.

Wir hatten eine gute Besetzung mit mir, Frank, André Werner und André Haufe, Julius, sowie Christian, der endlich seinen ersten Punkt für die Dinos einfahren wollte. Die Zuschauertribüne war gut gefüllt, da neben Andrés treuem Fanclub auch Mannschaftskassenwart Georg und Robert aus dem Vorstand zur Unterstützung zugegen waren. Es ging auf vier Plätzen los und ich erwischte mit 1:3 einen kapitalen Fehlstart. Gegner Tino wollte sich engagiert für die letztjährige Niederlage revanchieren und erwischte mich ein ums andere mal auf dem falschen Fuß. Gut, ehrlich gesagt werde ich ja fast immer auf dem falschen Fuß erwischt wenn man mir den Ball nicht zuspielt, aber Tino machte seine Sache doch recht gut. Ich wechselte also meine Standposition, ohne dass Tino das so recht registrierte, befand mich fortan meist auf dem richtigen Fuß und siegte 6:3 6:0.

André Haufe hatte natürlich wieder den stimmungsmäßig besten Court. Mit Plakaten und Anfeuerung wurde beste Unterhaltung geboten. Zur Freude der Nachbarschaft blieben die Vuvuzelas aber eingepackt. Andrés Gegener Ingolf wäre mit seiner unorthodoxen Spielweise in Hollywood jedes Jahr ein Kanditat auf den Oscar für den besten Schnitt. Doch André entschäfte bis auf eine kleine Wackelphase im zweiten Satz alle Schnitzereien und siegte deutlich. 

Frank hatte es mit Angstgegner Jens Patitz zu tun. Fulminant legt er mit 3:0 los, hatte Chancen zum 4:0 bevor er merkte, dass das eigentlich nicht sein kann. Dadurch etwas verunsichert verlor er den ersten Satz mit 4:6 und war sodann beruhigt, dass alles so war wie immer. Der zweite Satz war wieder umkämpft. Frank war zunächst  5:4 vorne, dann 5:6 hinten. Drei Chancen zum Erreichen des Tiebreaks ließ er dann aber sicherheitshalber weg. Nicht, dass da hintenraus noch etwas Unerwartetes passiert.

Interessantes bot uns Christian. Nach der Spielstandsanzeige schien er einen sicheren Sieg einzufahren. 6:3 5:4 war dort zu lesen und ich war kurz davor, einen Haken ans Spiel zu machen. Jedoch hatte er plötzlich ein 0:40 bei Gegner Werners Aufschlag gegen sich und das Spiel drohte in die Verlängerung zu gehen. Doch Christian spielte ab da höchst unbekümmert offensiv und erkämpfte sich mit vier Punkten in Folge einen Matchball. Als er diesen auch noch verwandelte war ich drauf und dran, jubelnd auf ihn zuzulaufen, musste jedoch registrieren, dass nunmehr er zum Aufschlag schritt. Was war los? "Es steht 5:5" war seine kurze Antwort. Die Fragezeichen in meinen Augen sehend erklärte er mir, dass Sebnitz doch Heimmannschaft wäre und deshalb auch die Anzeige so eingestellt wäre. Fassungslosigkeit im Blick ließ ich kurz die vergangenen Ereignisse Revue passieren. Uns wurde auf einmal klar, dass es also 3:6 4:5 und 0:40 stand und Christian drei laufende Matchbälle seelenruhig abgewehrt hatte. Einmal mit Profis arbeiten..... Der Rest ist schnell erzählt: 7:5 und 10:7, der Punkt war ganz easy an uns gegangen.

Julius hatte Glück. Während der Woche hat er seine beim letzten Punktspiel abhanden gekommene Vorhand zurück erhalten (siehe letzter Spielbericht). Offensichtlich konnte der ehrliche Finder mit ihr nichts anfangen und hat sie wieder abgegeben. Julius nutzte seine Chancen und siegte locker in zwei Sätzen.

André Werner musste sich von Beginn an des druckvollen, allerdings nicht fehlerfreien Spiels seines Gegners Alex erwehren und tat dies, wie es sich für einen echten Sibirier gehört, wie immer mit der feurigen Emotion eines Eisbergs im Nordatlantik. Der erste Satz ging zwar knapp verloren, den zweiten konnte André jedoch für sich entscheiden. Im Match-Tiebreak wurde Alex zusehends unsicherer und streute mehr und mehr Fehler ein. Allerdings wäre es ab und zu hilfreich, die Geschanke seines Gegners vom Gabentisch auch einzusammeln und nicht aus überschäumender Fairness seinerseits dem Gegner ins Spiel zurück zu helfen. André streute jedoch konsequent erst einmal zwei taktische Doppelfehler ein, so dass der Spielstand wieder offen war. Am Ende unterlag er 7:10 und wusste nicht so recht warum. Wir leider auch nicht, Die Auflösung des Rätsels blieb unbekannt.

Mit einem 4:2 hatten wir gute Aussichten auf den Sieg, ein Punkt mehr wäre jedoch möglich gewesen. Die Doppel paarten wir mit Frank/ André W., Marc/ André H. sowie Julius mit Christian. Schnell waren die Doppel zwei und drei in jeweils zwei Sätzen gewonnen. Frank und André verloren jedoch trotz bis dahin beständiger Führung den ersten Satz im Tiebreak. Den zweiten dominierten sie mit 6:0 - nur um sich dann im Match-Tiebreak der latenten Gefahr eines möglichen Aufstiegs bewusst zu werden. Ein 7:2 könnte eventuell doch ein zu gutes Ergebnis sein. So beschlossen die beiden also den Spieltag gemeinsam ohne Siegpunkt zu beenden und verloren abermals mit 7:10. Gut für die Mannschaftskasse, schlecht fürs Gesamtergebnis.

Ein 6:3 dürfte für Rotation gegen Kreischa nach unseren Saisoneindrücken keine nennenswerte Hürde darstellen, so dass wir uns trotz einer fantastischen und vergnüglichen Saison mit fünf klaren Siegen auch nächstes Jahr im sicheren Hafen der 1. Kreisklasse bewegen dürfen. Den Sportfreunden von Rotation wünschen wir für das letzte Spiel den gewünschten Erfolg. Sie wären der verdiente Aufsteiger.

Danke von mir als Mannschaftsführer an alle Beteiligten auf und neben den Tennisplätzen. Es hat wieder riesig Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf die nächste Saison.

 

letzte Aktualisierung am 04.08.2017

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