Empfang
Die Dinos können auch 5:4 - Sieg im CT-Krimi
geschrieben von Marc-Oliver Janik

Unglaublich aber wahr: Die Dinos können plötzlich auch knappe Spiele für sich entscheiden. In einer spannenden Begegnung mit insgesamt vier CT-Entscheidungen behielten sie die Nerven und siegten 5:4 gegen die dritte Auswahl des USV TU Dresden.

Morgens, 07.30 Uhr in Radeburg. Fast gleichzeitig trudeln mehrere WhatsApp-Nachrichten und Anrufe auf Ober-Dino Marcs Handy ein. Ob denn die Plätze in Radebeul ob des nächtlichen Regens bespielbar seien? Erstaunlich, wie viele aus der eigenen und des Gegners Mannschaft denken, dass ich dort die Nacht verbracht hätte und um diese Uhrzeit darauf eine verlässliche Antwort geben könnte. Alle wurden um 8 Uhr auf die Anlage zitiert und siehe da: Zwei Plätze waren sofort in Benutzung zu nehmen. Simon, Dirk, Andre, Stuart und Lorenzo befreiten derweil die Rinne zwischen Platz 3 und 4 von Schlamm, Laub und Sand, so dass auch hier mit 30-minütiger Verspätung die ersten Ballwechsel liefen.

Und es gab reichlich internationales Flair auf unserer beschaulichen Anlage. Spieler aus fünf Nationen tummelten sich auf dem Spielbericht. Zu meinem Leidwesen verzichtete TU auf den eigentlichen Stammspieler Ali Ahmed Abdellfatah Elhalawati. Dabei hatte ich seit drei Tagen dafür trainiert, den Namen leserlich in das viel zu kleine Kästchen auf dem Spielbericht einzutragen. Sei's drum - neben ein paar deutschen Assen konnten wir Spieler aus Italien, dem Vereinigten Königreich, Chile und der Ukraine bewundern. Und es ging unsererseits mit Simon und Häkchen los. Simon trümmerte, was die Kugeln hergaben. Dies war allerdings nach kurzer Zeit nicht mehr allzu viel, denn feuchte Luft und feuchter Boden veränderten die gelben Filzkugeln in Umfang und Gewicht mehr zu Sportgeräten, die demnächst in Tokio mit Drehstoßtechnik aus einem kleinen Ring gestoßen werden. Ein schnelles Spiel, wie Simon es bevorzugt, war nur schwer möglich, dennoch entschied er den ersten Satz mit 6:3 für sich. Auch im zweiten konnte er sich zunächst einen Vorsprung erarbeiten, musste jedoch registrieren, dass sein Gegner das schwere Geläuf mehr und mehr zu seinen Gunsten nutzen konnte. Nach 4:6 musste der CT entscheiden. Dieser war wieder einmal extrem eng. Nach zwei von Simon abgewehrten Matchbällen hieß es 9:9, die letzten beiden Punkte gingen jedoch an den USV, so dass Simon enttäuscht die Niederlage akzeptieren musste. Häkchen lieferte derweil ein Bravourstück ab. Gegner Norbert versuchte wirklich alles um Häkchens Spielrhythmus zu brechen und einen Weg zu finden, das Spiel an sich zu reißen. Das Problem dabei: Häkchen interessierte das alles überhaupt nicht und er lieferte so präzise ab wie ein schweizer Uhrwerk. Bei 6:1 und 4:0 kam ganz entgegen seiner sonstigen Zurückhaltung ein "da brennt heute nichts an" zu seinem Käpt'n nach draußen. Der freute sich darüber und notierte zufrieden das 1:1.

Andre und Lorenzo starteten zwischenzeitlich auf den hinteren Plätzen. Andre hatte ein enges Match gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Die zwei Spielverluste bei 5:5 waren jedoch ärgerlich und auch im zweiten Satz kam er schnell vier Spiele in Rückstand bevor er jedoch zur großen Aufholjagd blies. Ein toller Vorsatz, das Endergebnis von 5:7 0:6 zeigt jedoch, dass die Aufholjagd leider nicht so recht Erfolg hatte. Unser Lorenzo war nicht wiederzuerkennen. Geduldig auf seine Chancen wartend konnte er seine Vorteile nutzen und ging 7:5 in Führung. Im zweiten Satz behielt er das Erfolgskonzept bei und zog auf 5:2 davon. Bei 5:3 und 40:15 hatte er sich dann zwei Matchbälle erarbeitet. Aber noch genug Zeit, bei eigenem Aufschlag noch schnell auf Serve-and-Volley umzustellen. Drei Volleyfehler und einen Passierball später stand es nur noch 5:4, weitere Minuten später 5:6 , und dann konnte er sich wenigstens noch in den Tie-Break retten. Den absolvierte er unter gütiger Mithilfe von Gegner Patrick jedoch souverän und er hatte endlich seinen ersten Einzelpunkt für uns erspielt - FORZA !!!

Zwischenzeitlich gesellte sich unser Fiebe als Edelfan und Off-Court Coach zu uns. Überschaubar gut friesiert und mit tiefen Augenringen klagte er uns sein Leid über die letzte Nacht, in der sein kleiner Bjarne ihn wohl nachhaltig beschäftigt hätte. Ein kurzer Blick in den mit ganzem Stolz pilotierten Kinderwagen ließ jedoch sofort Zweifel bei uns aufkommen. Ein so selig schlummernder süßer Fratz bringt doch nachts niemanden um den Schlaf.

Zeit für Dirk und Stuart die letzten Einzel zu absolvieren. Dirk hatte leider den Joker der Gegner erwischt. Diego ist mit allem ausgestattet, was ein guter Spieler benötigt und findet sich nur aufgrund der hohen Einsteiger LK in diesen niedrigen Regionen der Meldekarte wieder. Eindeutig überqualifiziert für unsere Thekentruppe. Dirk wehrte sich mit allem was er hatte, aber nach dem Spiel treffend resümiert hätte wohl nur ein gezielter Tritt beim Seitenwechsel ein positiveres Ende für unseren Kämpfer bedeutet. Dazu ließ er sich aber nicht hinreißen, der faire Sportsmann. Stuart musste also dafür sorgen, dass wir wenigstens mit einem 3:3 in die Doppel gehen konnten. Und er machte seine Sache zunächst prima. Dirk gab mir noch zum coaching auf den Weg, Stuart solle bitte vorwiegend über die schwächere Rückhand angreifen. Er hätte ihm das bereits mehrfach gesagt, aber Stuart würde das immer wieder "vergessen". Sollte uns eine solche Vergesslichkeit in vergleichsweise jungen Jahren zu denken geben? Egal, Stuart machte seine Sache zunächst prima, holte Satz eins 6:4 und führte 3:0 im zweiten. Dann kam plötzlich wieder die Vergesslichkeit und dazu ein paar äußerst skurrile Volleyfehler. Und schwupps - auf einmal waren zur Überraschung aller die beiden im CT. Nett anzusehen wenn zwei Männer auf einmal Angst vor einem kleinen gelben Filzball haben und schwer erleichtert wirken wenn sie das fiese kleine gefährliche Ding endlich wieder vorsichtig wie Nitroglycerin in des Gegners Feld gespielt hatten. Nach spannendem Verlauf machte Stuart zu unserem Entzücken das Ding 10:8 zu und es begann die Planung für die Doppelaufstellung. Der immer noch leicht verletzte Marc ersetzte den erschöpften Dirk, welcher sich wiederum dem Aufbau von Grill und Buffet widmete. Bei uns hat jeder seine passende Aufgabe :-)

Wir entschieden uns für den 7er Weg mit Simon/Marc als Speerspitze - und wurden kalt erwischt. Die beiden erhielten das gegnerische Opfer und waren nur knapp über ein halbe Stunde beschäftigt. 4:3, aber auf den anderen Plätzen ging es eng zu. Auf einmal hatten sowohl die als Außenseiter geltenden Häkchen und Stuart, als auch Andre und Lorenzo den ersten Satz verloren. Drohte da das nächste 4:5? Marc ließ einen scharfen Ordnungsruf auf Platz 2 zu Andre und Lorenzo folgen und die beiden standen plötzlich stramm. Souverän wurde der zweite Satz geholt und zu unserer Überraschung gelang dies Häkchen/Stuart ebenso. Beide entscheidenden Doppel im CT. Genau das richtige Flair für einen verregneten Samstagnachmittag. Andre und Lorenzo hatten aber mit meinen Nerven ein Einsehen und siegten relativ deutlich, so dass Stuart beim Stand von 8:9, und somit Matchball für die Gegner, den leichten Smash mit einem breiten Grinsen in Richtung Eckfahne trümmern durfte, ohne dass er dafür einen kritischen Blick erntete. Endstand 5:4

Das letzte Spiel der Saison steigt am kommenden Samstag gegen die Abstiegskandidaten aus Kreischa. Wir freuen uns, dass wir endlich wieder eine komplette Saison durchspielen konnten und dürfen zuversichtlich auf das nächste Jahr in der Bezirksklasse blicken.

 

letzte Aktualisierung am 18.07.2021

Mitgliederlogin

Passwort vergessen?

Mitglied werden

Sie möchten Tennis spielen?

Hier finden Sie unseren

Mitgliedsantrag

neue Artikel auf chemieradebeul.de abonnieren

Wer ist da