Holla die Waldfee !!! Was für ein Auftritt unserer Dinos beim Tabellenführer in Zschachwitz. Nach drei deprimierend dramatischen 4:5 Niederlagen fegte unsere betagte Truppe mit 7:2 über die bislang unbesiegten Zschachwitzer hinweg.
Dabei waren die Voraussetzungen nicht optimal. Zwar standen bis Freitag Nachmittag sechs entschlossene Spieler bereit, doch Marc verletzte sich zu allem Überfluss am Freitag Abend bei einem Jux-Doppel an den Adduktoren. Da kein Ersatz zur Verfügung stand musste er schlicht die Position halten, die Punkte sollten an den hinteren Stellen geholt werden. Simon meinte lapidar: "Stell dich rein und bewege dich einfach nicht - spiele einfach so wie immer!" Darüber wird familienintern noch zu reden sein......
Mit Marc, Häkchen, Lorenzo, Franky, Andre und Simon hatten wir 3x Ü50 und 2x Ü40 auf dem Zettel - eine echte Dino-Truppe bei den Aktiven. Häkchen hatte sich mit dem mit Abstand stärksten Widersacher auseinanderzusetzen. Daniel Kretschmer überzeugte mit sicherem, durchdachtem und druckvollem Spiel und Häkchen hatte schlicht keine Antworten darauf. Mit 1:6 war der erste Satz eine klare Sache. Zu Beginn des zweiten Satzes konnte Markus die wenigen sich bietenden Chancen nutzen und spielte selber weitgehend fehlerfrei. Mit 4:1 zog er davon, musste dann aber feststellen, dass sein Gegner wieder stärker wurde. Er konnte sich gerade in den Tie-Break retten, sah sich hier bereits zwei Matchbällen konfrontiert, wehrte diese ab und gewann 9:7. Im CT versuchte er die Konstellation von vergangener Woche zu toppen als er bei 4:9 den CT noch drehte. Das gestrige 3:9 war jedoch zu viel und er musste Daniel nach zwei weiteren abgewehrten Matchbällen gratulieren. Dennoch starke Leistung vom "Haken".
Bei Lorenzo ist der Knoten ja bislang noch nicht so richtig geplatzt. Das sollte sich auch gestern nicht ändern. Eigentlich traf er mit Johannes Sell auf einen Gegner, der ihm von der Spielanlage liegen sollte. Nur hat das Lorenzo leider nicht bemerkt. Auf die hinterher gestellte Frage, was denn eigentlich sein Matchplan gewesen sei, gab es die klare Antwort "Angriffsball, Volley versenken". Hört sich gut an und hätte auch geklappt wenn die Angriffsbälle innerhalb des vorgegebenen weißen Linienmusters den Boden berührt hätten. So bleibt nach dem nicht unbedingt notwendigen 3:6 4:6 die Hoffnung auf nächste Woche - vielleicht mit etwas modifiziertem Matchplan.
Simon und Gegner Paul kennen und schätzen sich bereits einige Jahre. In der Folge war es denn auch logisch dass sie gegenseitig die freundlich überreichten Geschenke des Gegners nicht einfach schnöde entgegennahmen sondern auch artig zurückgaben. Folglich endete der erste Satz trotz offensichtlicher Überlegenheit von Simon im Tie-Break, den er aber deutlich für sich entscheiden konnte. Papa Marc wies dann darauf hin, dass es im Punktspiel nicht zwingend verboten sei, seine Überlegenheit auch in Punkte umzusetzen. Simon gab sich einsichtig und fuhr den zweiten Satz deutlich mit 6:2 ein - geht doch. Nach der ersten Runde stand es also 1:2 und ein weiteres 4:5 schien nicht unrealistisch.
An Position 5 traf Andre auf Antonin Oswald. Jung, groß gewachsen, athletisch, in Blasewitz trainierend mit feiner Technik ausgestattet und letztlich absolut chancenlos. Andre spielte routiniert, ließ den unerfahrenen Gegner sich austoben und machte immer die entscheidenden Punkte. Ein ganz klares 6:2 6:2 war der Ausgleich für uns.
Marc hatte den klaren Auftrag sich nicht weiter zu verletzen und gegebenenfalls rechtzeitig aufzugeben damit zumindest die Chance besteht das Doppel erfolgreich zu absolvieren. Beweglich wie eine aus der letzten Woche gut gefüllte Regentonne ließ er jeden Ball, der mehr als 2 Meter von ihm ins Feld kam passieren und schickte ein respektvolles "guter Ball" auf des Gegners Seite. Das waren aber am Ende gar nicht so viele. Etliche gute Aufschläge, ca 10-15 Stopps und geschickte Ausweichmanöver mit dem Oberkörper zu Bällen, die auf Brusthöhe die Grundlinie passierten, brachten ihn mit 6:2 in eine Position, die ein Aufgeben nur schwer möglich machte. Dabei hätte es seinem Gegener völlig ausgereicht, hätte er nur 3-4 Bälle in Richtung der Platzecken ins Feld gespielt. Aber dazu zeigte er so wenig Einsicht wie ein Engländer auf Mallorca zur Benutzung von Sonnencreme (sorry Stuart und Chris :-) ). Das änderte sich auch im zweiten Satz nicht und Marc siegte doch überraschend zum 3:2 für uns.
Franky war wieder ganz der alte. Im Stakkato trommelten seine flinken Beine hinter der Grundlinie, so dass man sich immer wieder fragt, ob ihm drei paar Tennisschuhe pro Saison wirklich ausreichen. Jeder Ball wurde von ihm erlaufen und die Vorhand war auch wieder da. Mit 6:0 ging der erste Satz an ihn. Sein Gegner erhielt dann jedoch gutes Coaching und entwickelte ein aggresives Angriffsspiel, das Franky vor etliche Probleme stellte. Bei 4:5 kam dann die endgültige letzte Wende und Franky machte den Satz mit 7:5 zu, was gleichzeitig das 4:2 für uns bedeutete. Da wir unsere erste Mannschaft nicht zum Vorbild haben (zu viele gute Sportler !) hatten wir auch nicht vor, drei Doppel zu verlieren.
War Anfangs bei Häkchen und Franky noch große Nervosität angesichts dieses möglichen Horrorszenarios gegeben, sollte sich das recht bald ändern. Marc und Simon ließen in der Doppel-Sterneküche so gar nichts anbrennen und siegten in wenig mehr als 30 Minuten 6:2 6:0. Der Sieg war sicher und Entspannung stellte sich auf den anderen Plätzen ein, während Marc und Simon das nunmehr muntere Treiben amüsiert aus der ersten Reihe beobachten konnten. Lorenzo und Andre hatten ebenbürtige Gegner und das Doppel war über zwei Sätze eine enge Kiste, die die beiden aber am Ende mit 7:5 7:6 entscheiden konnten. Jedoch nichts gegen unsere Drama-Boys Häkchen und Franky. Nach klar verlorenem ersten Satz, aber befreit durch den Sieg der Janiks, boten sie Unterhaltung vom allerfeinsten. Häkchen platzierte die Bälle lang crosscourt während Franky am Netz verwirrend wie Rumpelstilzchen in die Bälle der Gegner sprang und die Volleys in unnachahmlicher Technik irgendwie unerreichbar platzierte. Der Satz ging an die Dinos und in mitreißender Manier stürzten sie sich in den CT. Nach 1:0 fühlten sie sich schon nah am Ziel und waren der Meinung, dass dem auch drei Doppel- und vier direkte Returnfehler keinen Abbruch tun könnten. Bei 1:8 strahlte Häkchen immer noch unerschütterliches Selbstbewusstsein aus während Franky doch leichte Sorgenfalten bekam. Selbstverständlich völlig unbegründet. Ganz entspannt ging der CT mit 10:8 an unsere Jungs und die Gegner schauten drein wie zwei Eichhörnchen, die im Winter ihre im Herbst vergrabenen Nüsse nicht mehr finden können. Endstand 7:2 für die Dinos.
Mit glücklichen Dinos und vom möglichen Aufstieg desillusionierten Ex-Tabellenführern ging dieser launige Sporttag in Zschachwitz zu Ende und wir können optimistisch auf das nächste Heimspiel gegen USV TU 3 am kommenden Wochenende blicken.