Dem geneigten Leser unserer alljährlichen und beliebten Dino-Kolumne ist bereits zum ersten Spieltag einiges zu berichten. Mit Fiebe, Simon und Alex Koch feierten gleich drei Spieler ihre Dino Premiere. Während man Fiebe mit seinen zarten 34 Jahren zwar durchaus auch noch als Nachwuchs und Hoffnung für die Zukunft bezeichnen kann, haben wir mit Simon und Alex zwei richtige Dino-Babys ausgepackt, die ihren Höhepunkt, gemessen an dem Rest der Truppe, vermutlich erst in 30-40 Jahren feiern dürften.
Gestartet wurde um 7.30 Uhr an unserer Anlage zur Abfahrt zum Hirsch. Fiebe, in schickem Trainingsanzug aus dem letzten Jahrtausend und mit Stirnband aus der selben Periode, ähnelte verblüffend Björn Borg (eben nur in "dunkel"), hatte allerdings noch fast geschlossene Augen - .... und Hunger. Ein kurzer Einkauf beim Bäcker konnte uns nur minimal bremsen und wir kamen pünktlich bei den Hirschen an, wo dann auch Franky und Andre Werner, zwei altgediente Dinos der ersten Stunde, zu uns stießen. Es erwartete uns in deren dritter Vertretung eine richtige Rasselbande mit Spielern zwischen 12 und 17 Jahren, zuzüglich Kapitän Martin Rudolph. Das versprach interessant zu werden ;-)
Alex, Fiebe und Franky begannen. Franky (51) wurde zu Beginn von Georg (14) ordentlich über den Platz gescheucht und teilte beim Seitenwechsel nach 2:3 seine ungeteilte Bewunderung über den Topspin und die hohe Spielintelligenz seines Gegners kund. Er entschloss sich fortan aber äußerst profan dazu, den Ball einfach einmal mehr in das Feld des Gegners zu spielen als sein Gegenüber. Endergebnis 6:3 6:1 - Topspin und Spielintelligenz scheinen nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Alex Koch (16) legte los wie anno 1789 beim Sturm auf die Bastille. Aus allen Lagen versuchte er zu feuern was sein Racket hergab. Die Treffsicherheit ließ jedoch im Laufe des Spiels ähnlich den seinerzeitigen Waffen erheblich zu wünschen übrig. Lag er in beiden Sätzen zwar zunächst vorne, so musste er am Ende dennoch seinem Kontrahenten (16) zum 3:6 2:6 gratulieren. Im Zuge seines Reifeprozesses wird sich herausstellen, dass nicht jeder Ball aus der Ecke des Platzes zwingend in einem Winner enden muss - aber dazu hat es ja wie gesagt noch 30-40 Jahre Zeit und wir freuen uns über seinen Premiereneinsatz. Mögen es noch viele weitere werden ;-)
Björn Borg begann sein Spiel gegen den 12-jährigen Lennart sehr souverän, schaffte es aber glücklicherweise, diesen mit einigen geschickten, technisch und taktisch misslungenen Manövern ins Spiel zu bringen. Es endete, wie es enden musste, Björn Borg kam in den Regen und sobald die Brille voller Regentropfen war, spielte er das Match fast blind nach Hause. 6:4 7:5. Erschöpft aber glücklich erkundigte er sich beim Mannschaftsführer, ob es denn auch optisch eine Augenweide gewesen wäre. Für das nächste Punktspiel benötigen wir dringend einen Juror aus dem Eiskunstlauf zur Erteilung einer B-Note für Björn.......
In der zweiten Einzelrunde kam der Regen und und damit eine rund 2-stündige Pause. Das Mannschaftsessen wurde vorgezogen und frisch gestärkt mit Scaloppine in Weißweinsoße (nochmals danke an die Hirsche dafür) spielten Andre, Simon und Marc trotz anhaltendem Nieselregen ihre vorher begonnenen Matches zu Ende. Simon (13), als Einziger mit älterem Gegner (16) als er selbst, spulte das souverän herunter. Obwohl er gute Beinarbeit, wie sein Vater, nur vom Hörensagen kennt, feuerte er was die regennassen Kugeln hergaben und siegte 6:1 6:0.
Andre (48) ließ sich vom aufwendigen und technisch versierten Spiel seines Gegner Johannes (17) nicht beeindrucken. Mit seiner selbst kreierten und mit Sicherheit weder jetzt noch in Zukunft in irgendeinem Lehrbuch auftauchenden Slice-Rückhand kontrollierte er das Spiel und schloss die Punkte mit der Vorhand oftmals ab. 6:2 6:1 lässt keine Fragen offen - Pozdravlyayu !
Ich selbst (48) war vor allem darauf bedacht meinen Rücken, Knie und Hüfte zu schonen - das ist aber nichts Neues. Bälle, die Dank des Regens eher zum Kugelstoßen denn zum gepfelgten Tennisspiel geeignet waren, ließen ohnehin kein aufwendiges oder temporeiches Manöver zu, so dass einige fiese Stopps auf rutschigem Geläuf ausreichten um des Gegners Kapitän Martin (38) ausreichend aus dem Konzept zu bringen. Mehr mit sich selbst als mit mir beschäftigt, reichte er mir nach 6:1 6:1 anerkennend die Hand.
Ein Doppel geschenkt, zwei im mittlerweile wieder strömenden Regen gewonnen - am Ende stand ein 8:1 und damit ein perfekter Saisonstart. Am kommenden Samstag steht ab 8.30 Uhr das erste Heimspiel gegen USV TU 3 auf dem Programm. Am Start werden sich Marc, Andre W., Björn Borg, Julius, Simon und Andre H. befinden. Natürlich hoffen wir wieder auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung, insbesondere von unserem Fanclub aus dem Hause Haufe :-)