Lange herbeigesehnt, startete unsere 2. Herren bei der 2. von Dresden-Seidnitz in die Saison. Bei einem stolzen Durchschnittsalter von 46,5 Jahren durfte man unser Nesthäkchen Falk mit seinen süßen 40 Jahren durchaus als unseren Perspektivspieler ansehen. Der Jugend auch eine Chance!
Die erste Runde startete mit mir, Jörg, Georg und Falk. Unter den skeptischen Blicken der Seidnitzer angesichts meines Kampfgewichtes von rund 118 Kg (leicht geschönt), wollte ich den zu Saisonbeginn noch recht weichen Platz betreten. Dies wurde mir erst nach Zusage der Vermeidung überaus athletischer Bewegungen gestattet. Diese Zusage fiel mir naturgemäß nicht schwer und unter tatkräftiger Mithilfe meines ob meiner Statur offensichtlich etwas eingeschüchterten Gegners, konnte ich meinen Aktionsradius während des Spiels auch auf wenige m² beschränken. Nach rund 45 Minuten war der Spuk vorbei und ich konnte den an manchen Stellen jetzt durchaus festeren Platz (der Dank der Seidnitzer galt mir) ohne Spielverlust wieder verlassen.
Jörg fand zu Saisonbeginn schwer ins Match, leitete im zweiten Satz jedoch die Wende ein. Beim Stand von 5:3 packte ihn jedoch der Übermut und er machte einen Antritt, den man in seinem Alter vermutlich besser unterlassen sollte. Die Folge war ein Muskelfaserriss und er musste aufgeben. Der Hinweis des Mannschaftsführers, dass er das linke Bein doch eigentlich nur dazu benötigt um nicht umzufallen wurde ignoriert. Hier wird noch über Sanktionen nachzudenken sein.
Georg hatte zu Beginn, während und zum Ende des Spiels Probleme mit Vorhand, Rückhand, Aufschlag, Volley und Smash. Sein Kampfgeist war jedoch intakt und er kämpfte wie ein Löwe. Am Ende waren es nur Winzigkeiten, die ihn von seinem ersten Punktspielsieg trennten und er verlor denkbar knapp 6:7 und 5:7.
Falk feierte nach langer Tennispause sein Comeback und lag zunächst aussichtslos zurück. Beim Stand von 0:6 1:5 15:40 erwachte jedoch sein Kampfgeist und er blies zu einer Aufholjagd, die die Tenniswelt selten zuvor gesehen haben sollte. Leider war diese aber nach dem nächsten Punkt schon wieder vorbei und Seidnitz führte 3:1.
Andre bestach durch perfektes Outfit und Sonnenbrille, optisch zweifellos einer für die weltweiten Top 10. Technisch allerdings durchaus noch mit Perspektive, ließ er sich aber auch durch klar verlorenen ersten Satz nicht aus der Ruhe bringen, sendete seinem Gegner mit versteinerter Miene seinen russischen Einschüchterungsblick hinüber, gewann den zweiten Satz, und demonstrierte im Match-Tie-Break das schiere Selbstbewusstsein. Mit einem Ass zum 10:3 machte er den Sack zu.
Der Höhepunkt war natürlich das Spitzeneinzel. Franky Schinnerling gegen Rolf Hensel. Typisch Frank: Knallharter Service, krachende Grundschläge, Netzattacken, brachiale Volleys, lautes Selbstanfeuern – waren wie immer seine Sache nicht. Gewohnt geduldig spielte er routiniert sein Spiel nach Hause. 6:4 7:6, beendet durch einen entnervten Doppelfehler von Rolf. Ein gutes Pferd springt eben nicht höher als es muss.
Damit stand es 3:3 nach den Einzeln. Durch Jörgs Ausfall ging leider bereits ein Doppel verloren, unsere gute Laune jedoch nicht. Wir hatten nicht mehr viele Möglichkeiten, so dass wir mit den Kombinationen Franky/ Andre und Falk mit mir versuchten, die beiden Punkte zum Sieg zu holen. Viel gefehlt hat letztlich nicht, doch musste sich das Erste nach guter und kämpferischer Leistung im Match-Tie-Break beugen. Falk und mir war der Sieg ebenfalls nicht vergönnt. Wir mussten uns zweimal im Tie-Break mit 6:7 und 6:7 geschlagen geben. Trotz der knappen Niederlage feierten wir jedoch einen gelungenen Saisonauftakt, der allerdings durch Jörgs Verletzung doch arg getrübt wurde. Auf diesem Wege gute Besserung lieber Jörg. Wir zählen den Rest der Saison auf jeden Fall noch auf deine Unterstützung!