Nach dem „Befreiungsschlag“ gegen Apolda waren unsere Blicke eigentlich in erster Linie nach Schwerin und Berlin gerichtet, wo unsere direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt aktiv waren. Sollten entweder Leipzig oder Apolda verlieren, wäre dieser endgültig unter Dach und Fach.
Da wir als Gäste den bislang ungeschlagenen Tabellenführer Weiße Bären Wannsee erwarteten und zudem Linde und Christian Hugo ersetzt werden mussten, gingen wir am Morgen noch von einer deftigen Packung in netter Atmosphäre bei hoffentlich schönem Wetter aus. Es sollte nahezu alles anders kommen.
Zu unserer aller Überraschung war das personelle Aufgebot der Weiße Bären recht gnädig. Drei der ersten 4 Positionen wurden bei unseren Gegnern ebenfalls ersetzt, so dass wir zumindest davon ausgehen konnten, trotz unserer eigenen Ausfälle auf die deftige Packung verzichten zu können. Leider traf dies auch auf das schöne Wetter zu, denn kurz vor Spielbeginn um 11 Uhr suchte uns das erste Gewitter heim. Gegen 12.30 Uhr erfolgte dann der erste Aufschlag.
Den ersten Punkt konnte Radebeul verbuchen. Marc machte auf der 6 mit seinem Gegner beim 6:0, 6:1 kurzen Prozess und nahm nach weniger als einer Stunde die Glückwünsche entgegen.
Christian Orth auf Position 2 sah sich dem starken Marco Schwarzer gegenüber. Trotz nach wie vor geringer Spielpraxis findet Christian zwar zunehmend zu seinem Spiel, war dem stets enormen Druck von Schwarzer auf Dauer jedoch nicht gewachsen und verlor glatt in zwei Sätzen.
Auf 4 legte Tom einen klassischen Fehlstart hin und fand nicht das richtige Mittel gegen seinen unangenehmen Gegner Stefan Knieß. Nach 1:6 stellte er sein Spiel um und konnte endlich dem Gegner selber den Spielrhythmus diktieren. Nach 5 vergebenen Satzbällen hieß es dann dennoch 7:5 und kurze Zeit später war auch der Match-Tiebreak gewonnen.
An der Spitze war von vornherein klar, dass sich Karsten in seiner derzeitigen (auch gesundheitlichen) Verfassung gegen Henryk Taterczynski allenfalls achtbar schlagen kann. So war es dann auch und das Spiel ging mit 2:6, 1:6 verloren.
Auf 5 buchte André die Achterbahn. Schnell lag er 2:5 hinten, biss sich ins Spiel und erreichte den Tiebreak. Hier legte er gleich gut vor, um letztlich doch mit Satzrückstand in den Zweiten zu starten. Diesen konnte er jedoch sicher mit 6:2 gewinnen. Der Match-Tiebreak war dann nach einem schnellen 5:0 eine sichere Angelegenheit. Wieder legten wir also vor und es stand mittlerweile 3:2.
Dramatik pur sollte es dann im letzten Einzel zwischen Volker und seinem Gegner Hans-Jörg Urban zu bestaunen geben. Das Momentum wechselte ständig und immer wenn man glaubte, einer der beiden könnte dem Spiel eine entscheidende Wendung geben, sah man sich letztlich wieder getäuscht. Ein anderes Ergebnis als das dann eingetretene 6:7, 7:6 hätte dieses packende Spiel auch nicht verdient gehabt. Zudem grollte es am Himmel, Blitze zuckten in nicht weiter Entfernung und die ersten Tropfen fielen bereits. Beide Spieler wollten das Spiel jedoch noch „durchbringen“. Der Match-Tiebreak begann für Volker unglücklich und er lag schnell hinten. Beim Stand von 4:7 servierte er einen Doppelfehler. Mittlerweile regnete es schon recht heftig. Als Hans-Jörg beim Punkt zum 6:8 böse stürzte, blieb uns nichts anderes übrig als abzubrechen. An ein reguläres Spiel war nicht zu denken. Es ging in die Halle nach Radeberg. Heimspiel für „Stolli“. 20 Min. einspielen, 7:8, 8:8, 9:8, 10:8 – Gratulation – saubere Arbeit.
Wir führten doch recht überraschend 4:2. Zudem konnte Schwarzer auf Seiten der Berliner nicht mehr zum Doppel antreten und musste durch einen weiteren Ersatzmann ersetzt werden, so dass das Spiel eigentlich schon fast zu unseren Gunsten entschieden war. Obwohl noch zwei Doppel verloren gingen, tat dies unserer Freude über den schönen 5:4 Sieg keinen Abbruch. Dass unsere Gäste von Radeberg aus direkt nach Berlin durchstarteten war verständlich. Wir ließen es uns jedoch nicht nehmen, unsere Belohnung in Form von exzellenten Rouladen von Claudi und Heiko entgegen zu nehmen.
Auch nächstes Jahr werden wir in der Ostliga vertreten sein und wieder versuchen, mit unserem Teamgeist und Verstärkung aus entwachsenen 30ern (Christian, Christoph, Rö, Enzo) eine ähnlich erfolgreiche Saison zu spielen. Zum Abschluss steht nächste Woche noch ein Auswärtsspiel bei SUTOS in Berlin an.